Die Avantgarde – Teil 1

Polnische Medics an die Front

Der Russische Angriffskrieg auf die Ukraine tobt nun seit über zwei Jahren. Haben wir uns zunächst die Augen gerieben, überrascht vom Wiederstandswillen der Ukrainie, so ist das nun vorherrschende Gefühl wohl eher Enttäuschung und Medienmüdigkeit. Enttäuschung, weil die Ukrainier ihr Momentum nicht in einer wirksamen Gegenoffensive entfalten konnten, Enttäuschung, weil die westliche Welt es nicht schafft, ihre Versprechen zu halten und gemeinsam der russischen Agression etwas entgegen zu setzten. Es entsteht der Eindruck man beschränke sich auf große Worte und Zauderhaftigkeit. Auf die Ukrainer könnte das Sprichwort zutreffen, „Wer solche Freunde hat…“

Nun gibt es Menschen, die begnügen sich nicht damit, dem Treiben von der Couch aus, am Fernseher zu folgen, sie werfen ihr ganzes Leben über den Haufen und werden aktiv.

Katarzyna Daniszewska, ist ein solcher Mensch. Kurz nach Ausbruch des Krieges wurde sie aktiv. Und nicht nur das, sie gründete einfach ihre eigene Hilfsorganisation.

Awangarda – polscy medycy na froncie

Es ist leicht zu erraten was der Name aussagt. Und tatsächlich handelt es sich bei Katarzyna und ihren Mitstreitern um eine Avantgarde, eine Gruppe von Freiwilligen die voranschreitet um Menschen denen ihr Schicksal aufgezwungen wurde zu helfen. Ganz konkret den Soldaten die für ihr Land und um ihr eigenes Überleben kämpfen.

Wer nun einen bedrückendes schwermütiges Interview erwartet der wird überrascht sein. Katarzyna berichtet mit einer fröhlichen Leichtigkeit die einen packt und nicht mehr loslässt. Man beginnt zu fühlen was wohl ihre Gefährten bewegt, sich mit ihr auf diese gefährliche Mission zu begeben.

Für ihre Verdienste wurden Katarzyna und ihre Mitstreiter mit ihrer Hilfsorganisation vom polnischen Präsidenten Andrzej Duda mit der Medaille für „Opfer und Mut“ ausgezeichnet. Diese Medaille wird an Menschen verliehen, welche ihr eigenes Leben riskiert haben um anderen zu helfen.

Ihr könnt Awangarda auf mehrere Wege unterstützen. Teilt und Liked ihre Beiträge auf Instagram und Facebook, das verschafft ihnen Aufmerksamkeit für potentielle Unterstützer.

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Ihr könnt spenden und damit die Arbeit von Awangarda an der ukrainischen Front direkt unterstützen.

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Interessante Vokabeln, die vielleicht nicht jedem geläufig sind:

Casualty – Opfer/Verletzte

CCP – Casualty Collection Point – Opfer/Verletztensammelstelle

Stabilisation Point – Stabilisierungspunkt

MedEvac – Medizinische Evakuierung von Verletzten, normalerweise mit Hubschraubern, in der Ukraine derzeit nicht möglich.

TCCC – Tactical Combat Casualty Care

Trenches – Schützengraben

Medic – medizinisches Sanitätspersonal, es können Sanitäter aber auch Ärzte sein

Main Medic – Einsatzleiter, Trupp- Gruppenführer

Shrapnel – Splitter von Explosivkörpern oder Fragmente aller Art die bei einer Explosion fortgeschleudert werden

Second hit – nach erfolgtem Angriff zum Beispiel mit einer Rakete, erfolgt mit zeitlichem Verzug ein zweiter Angriff um die Helfer zu treffen

Tactical driver – Taktischer Fahrer

Mortar – Mörser/Granatenwerfer

Limb – Gliedmaße

Blast injury – Explosionsverletzung

Die Avantgarde – Teil 1 by Julius Hohmann und Frank Weilbacher is licensed under CC BY-NC-ND 4.0

Telenotarzt?

Frederik Hirsch im Interview

Dr. med. Frederik Hirsch, ist Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin, und Senior Manager – Customer Relations bei der umlaut telehealthcare GmbH – Part of Accenture.

Die Umlaut telehealthcare GmbH wurde 2014 aus der universitären Forschung heraus gegründet und gehört seit 2021 zum Geschäftsbereich Accenture Industry X. Als erster Anbieter eines Telenotarzt-Dienstes in Deutschland blickt sie auf über 50.000 telenotärztliche Einsätze zurück. Ihr Telenotarzt-System gilt als das bekannteste und etablierteste in der telenotärztlichen Versorgung.

Das Unternehmen entwickelt digitale Lösungen und Services entlang der Rettungskette und besteht aus einem interdisziplinären Team aus Medizinern, Notfall- und Rettungssanitätern, Ingenieuren und Strategen. Ihre Produkte und Services sind unter dem Namen „connect4rescue – Im Notfall besser vernetzt“ bekannt und umfassen unter anderm den Telenotarzt, die Ersthelferalarmierungs-App corhelper und EMSix Docu.

In dieser Folge sprechen wir mit Frederik Hirsch über seine Arbeit bei umlaut telehealthcare. Als Telenotarzt seit 2014 und langjähriger Experte im Bereich Telemedizin im Rettungsdienst, ist er verantwortlich für das Kundenmanagement, Ausschreibungsmanagement sowie die Etablierung des Telenotarztes in verschiedenen Rettungsdienstbereichen. Darüber hinaus bietet er Fort- und Weiterbildung für Telenotärzte und Rettungsdienstmitarbeiter.

Telenotarzt Freddy Hirsch

Es erwarten euch spannende Einblicke in die Welt der Telemedizin und mit Freddy haben wir jemanden der uns das Konzept Telenotarzt aus erster Hand erklären kann!

Mehr Informationen findet ihr unter www.telenotarzt.de und www.corhelper.de.

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Digitales Lernen und Simulation – Christoph Clauß zu Gast

Christoph Clauß stolperte als Zivildienstleistender in den Rettungsdienst und hätte nie gedacht dass er selbst mal Medizin studieren würde. Seine Leidenschaft für Notfallmedizin und Lehre flammte auf, als ihm ein Rettungsdienst-Kollege zum richtigen Zeitpunkt Feuer unter dem Hintern machte. Heute engagiert er sich, neben seiner ärztlichen Tätigkeit als Anästhesist, für die Firma MEDI-LEARN (www.medi-learn.de), in verschiedenen Kursformaten als Dozent und Kursleiter, er betreut Kurse für aktiv im Rettungsdienst Tätige, für Notärzte, Organisatorische Leiter, CRM, NASIM oder Kindernotfallkurse. Der Bereich des digitalen Lernens ist mit Corona stark gewachsen, über die Vor- und Nachteile der neuen Möglichkeiten diskutieren wir in dieser Folge. Christoph ließ sich von uns breitwillig vom Thema abbringen und so wurde es ein wilder Ritt durch die digitale und physische Fortbildungslandschaft. P.S. Christoph beabsichtigt ein Buch zu veröffentlichen, soviel sei verraten es wird kein Fachbuch sein.

MIC Update – Das ECMO-Tool kommt zur Einsatzstelle

Diese Folge dient als Handreichung für alle Rettungsdienst Kollegen in Heidelberg und im Raum Rhein-Neckar.

Ab sofort können Notärzte und Notfallsanitäter, in einer Reanimationssituation den Einsatz einer ECMO anfordern.

Das Team des ‚Medical Intervention Car Heidelberg‘ bringt das Tool ‚eCPR‘ und die Expertise an die Einsatzstelle und ergänzt damit das „Advanced Life Support“ vor Ort um die Extrakorporale Membranoxygenierung.

Welcher Rettungsdienst Mitarbeiter kennt das nicht, Patienten mit kurzer Downtime und eigentlich guter Prognose, lassen sich trotz massiver Anstrengung des ALS Teams vor Ort nicht zurück holen.

Mit der Anwendung der ECMO am Einsatzort öffnet sich für den Patienten eine neue Tür zurück ins Leben.

Alle Details zur Alarmierung, zur Indikationsstellung und zum Verfahren selbst findet ihr in dieser Folge. Ein PDF mit kompakten Informationen erhaltet ihr auf unserer Homepage.

Praktische Infos zum ECMO-Einsatz mit dem MIC Heidelberg als PDF

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Neujahrsspecial

In unserer ersten Folge im neuen Jahr dreht sich alles um eure Fragen.

Diesmal haben wir keinen Gast, sondern einen Moderator, der uns durch die Sendung führt. Der eine oder andere wird Marcels Stimme aus den Werbepausen vergangener Folgen kennen.

Seid gespannt auf schwierige, ungewöhnliche und lustige Fragen von euch, unseren Hörern.

Wir wünschen euch ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, mit vielen spannenden Einsätzen. Bleibt uns treu und empfehlt uns weiter.

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Hüter der Arbeitszeit – Teil 2

Interview mit Uwe C. Wehding

In diesem zweiten Teil geht es ans Eingemachte. Uwe führt uns durch den Arbeitszeit- und Dienstplandschungel. Und wir begegnen den ungewöhnlichsten Wildtieren, wie dem ‚Urlaub‘, oder der ‚Wochenarbeitszeit‘. Und tief im Herzen des Urwaldes, treffen wir auf Ungetüme wie dem Rahmen- oder dem Rasterdienstplan.

Uwe gibt uns praktische Tipps zur Dienstplangestaltung und blickt mit uns in die Zukunft, wo automatisierte Dienstplanung eine große Rolle spielen wird. 

Am Ende bleibt die Erkenntnis: Eine gute Dienstplanung geht auf die Mitarbeiter und ihre vielfältigen Bedürfnisse ein.

Kontakt: Uwe C. Wehding buero@tempi.de

Hüter der Arbeitszeit – Teil 1

Interview mit Uwe C. Wehding

Wir arbeiten unter Zeitdruck, wir fahren mit Blaulicht, wir halten die Hilfsfrist, denn „Time is Brain“.

„ … Ach Sie haben diese Beschwerden seit 3 Wochen? Verzeihen Sie, aber das geht mir um diese Time nicht mehr ins Brain! …“ 

Kurze Zeit später,

„… In welchem Status bist Du so?“

„Späte 8 natürlich, die scheuchen uns schon den ganzen Tag, ohne Unterbrechung! …“

und während wir uns um die „1“ drücken, quatschen wieder mal alle von Pausen die nicht stattfinden, Schichten die nicht besetzt werden, Dienstplänen die zu spät erscheinen und natürlich hat jeder ein Schichtmodell zur Hand, damit wäre einfach alles besser. 

„… Bei Dir piept es wohl schon wieder! Du kannst den Status 8 drücken wann Du willst, der interessiert die Leitstelle schon lange nicht mehr!“

Und viel später auf der Wache,

 „… Übrigens, könntest Du vielleicht morgen ne Stunde früher kommen? Ruhezeit? Gar Kein Problem, heute bist Du doch ne Stunde länger geblieben und morgen klappt’s bestimmt mit der Pause. Danke schön! Du bist unser bestes Pferd im Stall, ich meinte natürlich der Dumme am Ende.“

Es wäre doch mal interessant, mal mit jemanden zu sprechen, der sich wirklich auskennt. 

Uwe C. Wehding arbeitet seit langem im Bereich Arbeitszeitmanagement und Dienstplanung. Dabei ist es ihm gelungen, sich eine besondere Nische zu erschließen:

Bei der Erstellung von Arbeitszeitlösungen, berät er vor allem Betriebsräte.

Kontakt: Uwe C. Wehding buero@tempi.de

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Medical Intervention Car – eCPR/ECMO auf die Straße?! (Video)

In dieser Folge werden wir euch einen konservierten Frank auftischen.

Jeden Monat kommt der Arbeitskreis Notfallmedizin der Uniklinik Heidelberg zusammen. Im April gab es zudem eine Sonderveranstaltung. Das Thema: die eCPR.

Deshalb werdet ihr zuerst einen Refresher über die ECMO allgemein bekommen und dann geht Frank ans Eingemachte. Vorab als Info: diesmal könnt ihr entweder ganz normal Franks Vortrag anhören oder aber auch z.B. auf unserer Homepage als Präsentation in Videoform anschauen.  

Und nun endlich die Auflösung der Frage, was denn nun auf euch zukommen wird. Es wird präsentiert, wie im Rahmen einer MIC-Nachforderung die Erfolgsquote einer gut laufenden jedoch stagnierenden ALS-Reanimation durch eine eCPR gesteigert werden kann. Ihr werdet somit in den Genuss erster Grundlagenvermittlungen kommen und final eines „optimalen“ Einsatzablaufs mit der eCPR. Schritt für Schritt von dem Zeitpunkt des MIC-Eintreffens bis zur Transportphase. 

Wohl bekomms und viel Spaß!

Medical Intervention Car – eCPR/ECMO auf die Straße?!

Audioversion

In dieser Folge werden wir euch einen konservierten Frank auftischen.

Jeden Monat kommt der Arbeitskreis Notfallmedizin der Uniklinik Heidelberg zusammen. Im April gab es zudem eine Sonderveranstaltung. Das Thema: die eCPR.

Deshalb werdet ihr zuerst einen Refresher über die ECMO allgemein bekommen und dann geht Frank ans Eingemachte. Vorab als Info: diesmal könnt ihr entweder ganz normal Franks Vortrag anhören oder aber auch z.B. auf unserer Homepage als Präsentation in Videoform anschauen.  

Und nun endlich die Auflösung der Frage, was denn nun auf euch zukommen wird. Es wird präsentiert, wie im Rahmen einer MIC-Nachforderung die Erfolgsquote einer gut laufenden jedoch stagnierenden ALS-Reanimation durch eine eCPR gesteigert werden kann. Ihr werdet somit in den Genuss erster Grundlagenvermittlungen kommen und final eines „optimalen“ Einsatzablaufs mit der eCPR. Schritt für Schritt von dem Zeitpunkt des MIC-Eintreffens bis zur Transportphase. 

Wohl bekomms und viel Spaß!

Verbrennung von Fläche bis keine Flammazine

In unserem vorerst letzten Teil unserer Serie zum Thema Verbrennung, gehen wir auf den Bereich ein, an den man bei diesem Thema eigentlich zuerst denken würde, nämlich die verbrannte Haut.

Wie können wir Brandwunden zuverlässig einschätzen, wie können wir ein Monitoring sicherstellen und was machen wir, wenn auf der verbrannten Haut überhaupt nichts kleben will.

Auch bei der Wahl der richtigen Zielklinik müssen wir uns fragen was im Vordergrund steht, die Verbrennung oder ein Trauma dessen Folge die Verbrennung ist? Fahren wir ins weit entfernte Verbrennungszentrum oder in den nahe gelegenen Schockraum?

Dies und noch mehr erfahrt ihr in dieser Folge.

Quellen

Lund and Browder Tabelle

https://en.wikipedia.org/wiki/Lund_and_Browder_chart

Burn Med Pro App

https://burn.med.jhmi.edu

Flammazine Salbe

https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/prod-cerebro-ifap/media_all/68305.pdf

Débridement

https://de.wikipedia.org/wiki/Débridement

Hauttransplantation

https://de.wikipedia.org/wiki/Hauttransplantation

Waterjel

https://www.rescue-tec.de/files/downloads/info/Water%20Jel%20Informationsmappe.pdf